Bildungszentrum Irsee ist auf einem guten Weg
Das Kloster Irsee hat im Bilanzjahr 2024 bereits 50,7% des Potenzials zur Minderung der Emissionen über eigene Maßnahmen ausgeschöpft. So lautet eines der Ergebnisse der aktuellen Treibhausgas-Bilanz, die das eza!-Expertenteam für das Schwäbische Bildungszentrum als Bündnispartner erstellt hat.

„Uns wird bestätigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, freut sich Werkleiter Dr. Stefan Raueiser, fügt aber hinzu: "Unsere Anstrengungen müssen weitergehen, wenn wir Klimaneutralität wirklich erreichen wollen.“
So erfreulich es ist, dass der Anteil an erneuerbarem Strom bereits 88 Prozent und der Anteil erneuerbarer Wärme schon 30% betrage, so sehr müsse man angesichts von nur sechs Prozent emissionsarmer Mobilität bei den Arbeitswegen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter noch zulegen müssen, betont Stefan Raueiser angesichts des vorgelegten Zahlenwerks.
Die größten Anteile an Emissionen entfallen auf die Sektoren Wärme (46%), Gästeverpflegung (31%), Arbeitswege (11%) und Stromverbrauch (9%). Bezogen auf das Basisjahr 2019 konnten die sichtbarsten positiven Veränderungen in den Bereichen Speisen und Getränke (-24%) und Strom (-8%) erzielt werden, wohingegen Mitarbeitermobilität und Geschäftsfahrten sowie der Wärme- und Papierverbrauch deutlich schlechter dastehen als noch vor fünf Jahren. „Dabei kommen zum einen verfeinerte Messverfahren zum Zuge, erfolgte doch die Ermittlung der Daten für die Pendlermobilität in einer aufwändigen Mitarbeitenden-Befragung im Jahr 2023, während sie zuvor lediglich auf Schätzwerten beruhte. Zum anderen kommt die Einspeisung von mittlerweile über 80 Tausend Kilowattstunden Solarstrom aus hauseigenen PV-Anlagen auf Nebengebäuden in unserer Treibhausgas-Bilanz überhaupt nicht zum Tragen, um Doppelanrechnungen auszuschließen“, erläutert der Werkleiter von Kloster Irsee.
„Das Tagungs-, Bildungs- und Kulturzentrum des Bezirks Schwaben hat durch Verbrauchsminderung etwa 13% Emissionen eingespart. Die Nutzung erneuerbarer Energien trug 18% zur Reduktion bei und durch den Bezug von Ökostrom wurden weitere 17% externe Emissionen vermieden“, lobte Robert Immler aus dem eza!-Bereich Unternehmen. „Doch könnten die Treibhausgas-Emissionen durch verstärkte Nutzung klimaschonender Verkehrsmittel noch stark gesenkt werden“, urteilt der eza!-Experte mit Blick auf jährlich über 255 Tausend Kilometer Arbeitswege der rund 60 Beschäftigten des Hauses.
Da der im Bündnis Klimaneutrales Allgäu vereinbarte Absenkpfad um 222 Tonnen an Emissionen überschritten wurde, hat das Schwäbische Bildungszentrum vertragsgemäß in eigene Klimaschutz-Maßnahmen investiert. So ging vor kurzem eine PV-Anlage auf dem Laubengang zwischen Konventgebäude und Sommerhaus in Betrieb. Sie soll jährlich etwa 23.000 Kilowattstunden Solarstrom zum Eigenverbrauch erzeugen, was ca. 5% des Gesamtstrombedarfs deckt. Außerdem ist im Bündnis Klimaneutrales Allgäu eine regionale Komponente vereinbart, die durch Einzahlungen in den Klimafonds Allgäu erfolgt, die das Schwäbische Bildungszentrum in Kürze leisten wird.